
Das Liebieghaus Frankfurt zeigt mit über 80 herausragenden Leihgaben fokussiert die Ausstellung "Gefährliche Liebschaften" das neu aufkommende Konzept von empfindsamer Liebe und deren vorherrschende Darstellung in der französischen Kunst um 1750 und vergegenwärtigt die Verführungskraft des Rokoko. Zu sehen sind Skulpturen, Biskuitporzellanstatuetten, Gemälde und Grafiken sowie Kunsthandwerk von namhaften Leihgebern, wie dem Rijksmuseum in Amsterdam, dem Musée du Louvre in Paris, dem British Museum und dem Victoria and Albert Museum in London, dem Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid oder dem Wallraf-Richartz Museum & Fondation Corboud in Köln und den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen – Alte Pinakothek in München.

Nicht nur Kunsttheoretiker und Schriftsteller, auch bildende Künstler machten sich während der Regierungszeit des französischen Königs Ludwig XV. über die Bedeutung von Gefühlen und Leidenschaften Gedanken. Waren im 17. Jahrhundert noch standardisierte Gefühlsdarstellungen grundlegend, so verloren, je mehr die Liebe als Emotion des Individuums verstanden und zum Sinn des Lebens erhoben wurde, vorgegebene Leidenschaftsformeln in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts an Gewicht. Neue Liebesmodelle und – damit einhergehend – die Natur als höfisches Arkadien, als Sehnsuchtsort, prägten die Gestaltungsformen in der bildenden Kunst.

In Arbeiten der Bildhauer Étienne-Maurice Falconet (1716–1791) und Jean-Baptiste Pigalle (1714–1785) sowie der Maler Jean-Antoine Watteau (1684–1721), Nicolas Lancret (1690–1743) und François Boucher (1703–1770) oder Porzellanskulpturen von Johann Joachim Kaendler (1706–1775) steht die Frage nach der künstlerischen Vorstellung von Natürlichkeit im Vordergrund. Ein Raum innerhalb der Ausstellung demonstriert darüber hinaus durch Spiegel, Möbel, Gemälde, Grafik und Porzellan die Anmutung eines Salons des 18. Jahrhunderts.
Liebieghaus Skulpturensammlung
Städtische Galerie
Schaumainkai 71
60596 Frankfurt am Main
Öffnungszeiten
Di, Mi, Fr–So 10:00–18:00 Uhr
Do 10:00–21:00 Uhr
Montags ist das Museum geschlossen.